Die Oder-Warthe Region verfügt über eine einzigartige und überraschend vielseitige Erinnerungslandschaft. An der deutsch-polnischen Grenze östlich von Berlin gelegen, erzählen rund 200 Standorte die Geschichte einer Region, die durch Ritterorden, preußische Militärgeschichte, Agrar- und Industrieentwicklungen, den 2. Weltkrieg, die Westverschiebung Polens, sozialistische Diktatur und den Kalten Krieg, die deutsche Wiedervereinigung, die Gründung der Europäischen Union und den EU-Beitritt Polens geprägt ist.
Erfahren Sie aus unterschiedlichen Perspektiven, wie die Oder-Warthe Region der Natur abgetrotzt und besiedelt wurde. Wie sie landwirtschaftlichen und industriellen Aufschwung erlebte, Kriege und Auseinandersetzungen überwand. Wie sie im 2. Weltkrieg zum Schlachtfeld um den letzten Kampf vor Berlin wurde. Wie sie, zerrissen durch neue Grenzen, zur Demarkationslinie des Kalten Krieges wurde. Wie Glasnost und Perestroika Grenzen und Ideologien durchlöcherte und den Weg für ein gemeinsames Europa öffnete. Und wie die Menschen der Region all dies durchstanden, ob als Arbeiter oder Bauer, als Künstler oder Industrieller, als Sieger oder Verlierer, als Täter oder Opfer.
Darüber hinaus bietet die Region eine reizvolle Naturlandschaft an den Flüssen Oder und Warthe, die bei der ehemaligen Festung Küstrin zusammenfließen. Entdecken Sie einen faszinierenden Landstrich mit viel Raum für gemeinsames Erinnern aus unterschiedlichen Perspektiven, für offenen Austausch sowie Gestaltungsfreiheit für eine gemeinsame friedliche Zukunft.
Lebendiges, grenzübergreifendes Kulturerbe von gemeinsamer Bedeutung aus der Zeit vor 1933
ca. 90 Erinnerungsorte
Bildung und Entwicklung der Siedlungsräume, Trockenlegung des Oderbruchs, technische, industrielle und agrarwirtschaftliche Errungenschaften, Ausbau von Verkehrsachsen und Knotenpunkten, Militärgeschichte, Kunst und Kultur, berühmte Persönlichkeiten, Ritterorden.
Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945, inklusive Nachkriegszeit und Neuordnung
ca. 70 Erinnerungsorte
Unrecht und Willkür durch Verfolgung und Enteignung, Völkermord, Holocaust, Zwangsarbeit; Widerstand; Kriegsereignisse wie die Belagerung und Zerstörung Küstrins und die Schlacht der Seelower Höhen; Nachkriegszeit und Neuordnung mit Westverschiebung Polens, Vertreibung und Zwangsmigration, Verfolgung, Auslöschung der gemeinsamen Erinnerung
Wiederaufbau und Zusammenwachsen in friedlicher Nachbarschaft
ca. 45 Erinnerungsorte
Wiederaufbau in friedlicher Nachbarschaft, sozialistische Diktatur, Kalter Krieg, politische Wende und deutsche Wiedervereinigung, Gründung der Europäischen Union und Beitritt Polens zur EU, offene Grenzen, wirtschaftliche Verflechtungen und Nachbarschaft in gegenseitigem Respekt und mit gegenseitigen Vorteilen