Reiseführer "Erinnerung verbindet Region Oder-Warthe"

13 Geme i nsamer H i stor i scher Kulturraum Geme i nsamer H i stor i scher Kulturraum langen Grabensystem mit 38 Schöpf- werken und 288 Wehren in einem Hauptstrom bändigt. Seitdem konnten große Gebiete besiedelt und landwirt- schaftlich genutzt werden. Die Landschaft zählt heute als größter besiedelter Flusspolder Europas. Im Oderbruch Museum Altranft wird die Geschichte des besonderen Kultur- raums mit seinem einmaligen Wasser- system, den eigenartigen Siedlungs- strukturen, seinen Menschen und der ländlichen Kultur dokumentiert. Das Museum präsentiert Objekte, künstle- rische Perspektiven, Fotografien, Film- und Audiomaterial und bietet spieleri- sche Zugänge wie z.B. eine große Murmelbahn zur Darstellung der Fließwege im nördlichen Bruch. Bis in das 18 . Jahrhundert hinein schlängelte sich die Oder in mehreren Flussläufen durch ein rund 1000 Quadratkilometer großes Gebiet, das sich grob von Lebus im Süden bis nach Hohensaaten im Norden er- streckt. Ein Großteil des Oderbruchs liegt dabei in Deutschland, rund ein Sechstel der Fläche in Polen. Durch eine wesentlich tiefere Lage als die Umgebung standen weite Teile nach regelmäßigen Überschwemmungen unter Wasser. Auf Erlass des preußischen Königs Friedrich II . erfolgte ab 1747 die Tro- ckenlegung der Feuchtgebiete und die Begradigung des Flusses. In 250 Jahren wuchs so ein raumüber- greifendes Wassersystem, das das Wasser der Oder mit einem 1250 km Oderbruch Museum Altranft Das Oderbruch ist eine einzigartige Landschaft im deutsch-polnischen Kulturraum. Das Oderbruch Museum Altranft dokumentiert seine reiche Geschichte. Mit der Trockenlegung des Oderbruchs veränderte sich nicht nur die von regelmäßigen Überschwemmungen heimgesuchte Gewässerlandschaft hin zu einer Agrarlandschaft. Die an- schließende Besiedlung führte gezielt Siedler:innen aus weiten Teilen Europas hierher. Neben den ursprünglich slawisch- stämmigen Bewohner:innen wurden die neuen Kolonist:innen gezielt aus Regionen außerhalb Preußens mit Vergünstigungen angeworben. So siedelten hier ab 1753 Menschen aus Süddeutschland, Österreich, der Schweiz und anderen außerpreußi- schen deutschen Ländern, die sich ein Leben als freie Bauern aufbauen konnten. Nach der Besiedlung erfolgte ein wirtschaftlicher Aufschwung der gesamten Region. Der fruchtbare Boden, doch auch die Nähe zu den immer weiterwachsenden Zentren Berlin und Stettin, die von der fort- schreitenden Industrialisierung ge- prägt waren, sowie eine stetig ver- Oderlandmuseum Vom Überschwemmungsgebiet zur neuen Heimat für Menschen aus weiten Teilen Europas: die fesselnde Besiedlungsgeschichte des Oderbruchs anschaulich präsentiert. Kontakt: Uchtenhagenstraße 2 16259 Bad Freienwalde, Deutschland www.oderlandmuseum.de Geöffnet: Januar –Dezember GPS : 52 ° 47 ‘ 13 . 9 “N 14 ° 01 ‘ 47 . 4 “E Oderlandmuseum i besserte Verkehrsentwicklung mit regelmäßigem Fährbetrieb, der Dampfschifffahrt und dem modernen Straßenbau trugen dazu bei. Die Besiedlungsgeschichte der Region wird in einem der ältesten Museen in Brandenburg präsentiert. 1889 gegründet, dokumentiert die Ausstellung des Oderlandmuseums außerdem, wie die Trockenlegung ab dem 18 . Jahrhundert das Landschafts- bild veränderte. Eine Präsenzbibliothek und ein Archiv mit Quellen zur Regio- nalgeschichte des Oderlandes zählen ebenfalls zum Angebot des Museums. Kontakt: Am Anger 27 16259 Bad Freienwalde, Deutschland www.oderbruchmuseum.de Geöffnet: Januar –Dezember GPS : 52 ° 46 ‘ 11 . 3 “N 14 ° 05 ‘ 04 . 1 “E Museum Altranft i 12

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