Reiseführer "Erinnerung verbindet Region Oder-Warthe"

37 Geme i nsamer H i stor i scher Kulturraum Geme i nsamer H i stor i scher Kulturraum Eine erste schiffbare Verbindung zwi- schen Oder und Havel wurde nach einer Order des Kurfürsten Joachim Friedrich zwischen 1605 und 1620 erbaut. Doch Geldmangel und der Dreißigjährige Krieg verhinderten den weiteren Ausbau der Wasserstraße und sie geriet in Vergessenheit. Erst ein Erlass von Friedrich II . führte zwischen 1743 und 1746 zum erneuten Ausbau des Kanals. Da die Kanäle rund um die wachsende Industrieregion Finow und dem ge- stiegenen Warenverkehr zwischen Berlin und Stettin an ihre Belastungs- grenzen stießen, wurde der Bau einer weiteren Wasserstraße zwischen Oder und Havel notwendig. Dieser ging 1914 als Hohenzollernkanal in Betrieb. Zuerst mit einer Schleusentreppe ausgestattet, wurde der Bau eines Schiffshebewerks unabdingbar. Nach sieben Jahren Bauzeit konnte das Hebewerk 1934 eröffnet werden und sorgte so für einen reibungslosen Transport der Güter zwischen Berlin und Stettin. Seit 2006 ist der Bau eines weiteren Schiffshebewerkes im Bau, welches spätestens 2025 den Betrieb aufneh- men soll. Über die Geschichte der wirtschaftlich bedeutenden Wasser- straße mit seinen Schleusen und den beiden Hebewerken informiert ein modernes Besucherzentrum. Das historische Schiffshebewerk stellt seit Jahrzehnten ein beliebtes Aus- flugsziel dar. Schiffshebewerk Niederfinow Das historische als auch das neuerrichtete Schiffshebewerk Niederfinow sind Bauten der Superlative ihrer Zeit. Kontakt: Hebewerkstraße 70 A 16248 Niederfinow, Deutschland www.schiffshebewerk-niederfinow.info Geöffnet: April –Dezember GPS : 52 ° 50 ’ 53 . 8 ”N 13 ° 56 ’ 27 . 6 ”E Schiffshebewerk Niederfinow i Ein Seitenarm der Oder (Wriezener Alte Oder) wurde in den Lauf des ersten ( 1605 – 1620 ) und zweiten Finowkanals ( 1747 – 1753 ) und später des 1914 eingeweihten Oder-Havel- Kanals einbezogen. Diese Wasser- straße in ihrer Gänze gilt als älteste künstliche noch befahrbare Wasser- straße Deutschlands. Beide Wasserstraßen führten zu einem enormen wirtschaftlichen Aufschwung der Region. Die als »Großschifffahrtsweg Berlin–Stettin« bezeichnete Verbindung wurde am 17 . Juni 1914 von Kaiser Wilhelm II . offiziell eingeweiht und in Hohen- zollernkanal umbenannt. Das alte Schiffshebewerk in Nieder- finow steigerte als Ersatz einer Schleusentreppe die Leistungsfähig- keit der Wasserstraße. Die Inbetrieb- nahme des neuen Schiffshebewerkes 2022 verdeutlicht die gegenwärtige Wichtigkeit des Kanals für die Binnen- schifffahrt. Binnenschifffahrts-Museum Oderberg Die Geschichte der Binnenschifffahrt im Museum an der ältesten noch befahrbaren künstlichen Wasserstraße Deutschlands entdecken. Neben der Regionalgeschichte doku- mentiert das für das Land Branden- burg einzigartige Binnenschifffahrts- Museum Oderberg die Geschichte der Binnenschifffahrt auf der Oder, des Wasserstraßenbaus und die prägende Rolle der Flößerei für die Region. Festung Bärenkasten in Oderberg Ursprünglich auf einer Oder-Insel vor der heutigen Stadt Oderberg gelegen, spielte die Festung Oderberg im Mittelalter eine wichtige Rolle. Sie diente zum Schutz der Stadt, der Oder und zur Sicherung von Zolleinnahmen. Heute erinnern noch Reste der Kastellmauern an ihre Existenz. Kontakt: Hermann-Seidel-Straße 44 16248 Oderberg, Deutschland www.bs-museum-oderberg.de Geöffnet: Januar–Dezember GPS : 52 ° 50 ‘ 53 . 8 “N 13 ° 56 ‘ 27 . 6 “E Binnenschifffahrts- Museum Oderberg i 36

RkJQdWJsaXNoZXIy MTg0ODk3