Reiseführer "Erinnerung verbindet Region Oder-Warthe"

50 51 Schicksals- raum Sch i cksa l sa l sraum Sch i cksa l sa l sraum D er Schicksalsraum umfasst die Zeit des Nationalsozialismus inklusive der Nachkriegszeit und Neuordnung von 1933 bis etwa 1947 in der Region Oder-Warthe. Thematisch ist diese Kategorie in die „Unrecht und Willkür“, „Widerstand“ sowie „Kriegsschauplätze“ unterteilt. Im April 1945 tobte eine der größten Schlachten Europas im Gebiet Seelo- wer Höhen. Als Auftakt der „Schlacht um Berlin“ stellt sie auch eine der letzten Großoperationen des Zweiten Weltkrieges dar. Zahlreiche Spuren legen bis heute davon Zeugnis ab. Nach Kriegsende wurde die Oder zum Grenzfluss. Umsiedlungen und Vertreibungen waren die Folge. Wirkliche und vermeintliche Kriegs- verbrecher wurden überführt, politi- sche Gegner verfolgt, hunderttau- sende Kriegsveteranen und Kriegs- gefangene kehrten aus dem Osten zurück, mit Zwischenstation in den Gefängnissen, Auffanglagern und NKWD Speziallagern in der Region. Stätten des Nationalsozialismus: Unrecht, Willkür und Widerstand Die Phase des Schicksalsraums hat die Region Oder-Warthe nachhaltig geprägt. Die Geschehnisse, insbeson- dere zum Ende des Zweiten Weltkriegs, führten zu einer enorm hohen Dichte an heute noch sichtbaren Erinnerungs- orten, wie sie europaweit nur in wenigen Regionen zu finden ist. Gedenkorte und Ausstellungen an historischen Schauplätzen leisten mit Dokumenta- tionen, Zeitzeugenberichten und Ver- anstaltungen wichtige Erinnerungsar- beit an diese Epoche. Stätten des Zweiten Weltkrieges Die Schrecken der Kriegsereignisse, die Landschaftsnarben der gewaltigen militärischen Bauwerke (Oder-Warthe- Bogen) und Operationen, die Überreste einer florierenden, von Zwangsarbeit profitierenden Rüstungsindustrie sowie zahllose Kriegsgräber und Soldaten- friedhöfe unterschiedlicher Nationen werden in den nachfolgenden Erinne- rungsstätten dokumentiert. Nachkriegszeit und Neuordnung Die Nachkriegszeit in der Region war geprägt von Zwangsmigration und Vertreibung der deutschstämmigen Bevölkerung aus dem Gebiet östlich der Oder, der Repolonisierung der polnisch-stämmigen Einwohner und der Umsiedlung polnischer Bevölke- rungsgruppen in die Gegend an Oder und Warthe. Das Oderbruch und die Grenzstadt Frankfurt /Oder fungierten zudem als Nadelöhr für die Rückführung von Kriegsgefangenen und Zwangsarbei- tern und der gleichzeitig eintreffenden Welle von deutschen Flüchtlingen, Vertriebenen und „Heimkehrern“, deren Versorgung und Unterbringung die Region und ihre Bewohner vor große Herausforderungen stellten. o d e r - w a r t h e erinnerung v e r b i n d e t Frankfurt (Oder) Międzyrzecz Eisenhüttenstadt Fürstenwalde/ Spree Seelow Kostrzyn nad Odrą Zielona Góra Gorzów Wielkopolski Bad Freienwalde Berlin Słońsk Łagów Świebodzin Beeskow Sulęcin Odra Oder Warthe / Warta Odra / Oder Nysa Neiße Cottbus Forst Guben Müncheberg Strausberg Witnica 5 1 22 I 23 I 37 36 2 4 6 I 40 7 8 9 I 21 11 10 12 13 16 17 18 19 I 39 20 24 25 27 28 29 I 46 30 31 32 33 I 34 3 I 35 41 42 43 44 45 47 48 14 15 26 I 38 49 50

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