Reiseführer "Erinnerung verbindet Region Oder-Warthe"
60 61 Sch i cksa l sa l sraum Sch i cksa l sa l sraum Die Region zwischen den Flüssen Warthe und Oder ist ein strategisch wichtiges Gebiet, in dem polnische und deutsche Armeen schon seit Piastenherzog Mieszko I. (ca. 960 ) aufeinandertrafen. Das Gebiet wird von drei Seiten durchgehend durch Flüsse und Seenketten als natürliche Hindernisse geschützt. Die Idee für eine Verteidigungslinie an der Ostgrenze entstand nach der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg, obwohl der Versailler Vertrag den Bau von Befestigungs- anlagen in Grenzgebieten untersagte. Nach Beendigung der Militärkontroll- kommission im Januar 1927 und be- günstigt durch die Machtübernahme Adolf Hitlers wurde der sogenannte Ostwall schließlich umgesetzt. Museum der Festungsfront Oder-Warthe-Bogen Die spannende Architektur und Geschichte der einstigen Festungsfront ober- und unterirdisch entdecken sowie die teilweise Nutzung als Fledermausquartier. Er umfasste mehr als 80 Kilometer und war in drei Abschnitte unterteilt (Nord-Mitte-Süd). Für jeden Abschnitt waren rund 100 Kampfbauten vorge- sehen. Zum Ende des Zweiten Welt- kriegs hatte die Anlage aufgrund reduzierter Bewaffnung und wenig Personal mehr eine psychologische als militärische Bedeutung und wurde von der Roten Armee teilweise einfach umgangen. Heute sind viele Teile der Bunkeranla- gen im Untergrund noch intakt und können auf unterschiedlichen geführ- ten Touren besichtigt werden. Die geplante Dauerausstellung im neuen Museum der Festungsfront Oder- Warthe Bogen thematisiert die Ge- schichte der Festungsanlage und zeigt zahlreiche militärisch-historische Exponate. Ein weiteres Element des Museums ist die Einführung eines Systems zur Beförderung von Touristen durch die unterirdischen Tunnel der Festungsanlage. Museum Burschener Schleife Kilometerweite unterirdische Gänge und Stollen dokumentieren die einstige militärische Nutzung als eines der komplexesten und größten zusammenhängenden Bunkersysteme der Welt. Die Region zwischen Oder und Warthe wurde nach Ende des Ersten Weltkrieges als potenzielles Aufmar- schgebiet für feindliche Truppen identifiziert. Bereits die Reichswehr ließ daher Planungen anstellen, wie dieser Landstreifen zwischen den Flüssen Oder und Warthe militärisch gesichert werden konnte. Bis in die 1930 er Jahre hinein entstand so ein dichtes und gestaffeltes Netz an Bunkern und natürlichen Hindernissen. Die nie fertiggestellte sogenannte Festungsfront Oder-Warthe-Bogen wurde zum Ende des Zweiten Welt- krieges von den Truppen der Roten Armee teilweise überrannt oder einfach umgangen. Einige Bereiche wurden in der Zeit des Kalten Krieges sowohl von den sowjetischen Besat- zungstruppen als auch vom polni- schen Militär genutzt. Mit dem Ende des Kalten Krieges wurde der ge- samte Komplex aufgegeben und geriet in Vergessenheit. Im Bereich des als Burschener Schleife bezeich- neten Systems sollte ursprünglich die Panzerbatterie 5 errichtet werden. Heute kann das unterirdische Tunnel- system besichtigt werden. Kontakt: 66 - 218 Boryszyn, Polen www.bunkry 24 .pl Geöffnet: Januar–Dezember GPS : 52 ° 21 ‘ 18 . 5 “N 15 ° 28 ‘ 03 . 2 “E Museum Burschener Schleife i Kontakt: Pniewo 1 66 - 300 Miedzyrzecz, Polen www.bunkry.pl Geöffnet: Januar –Dezember GPS : 52 ° 22 ’ 20 . 22 ”N, 15 ° 30 ’ 21 . 80 ”E Museum der Festungsfront Oder-Warthe-Bogen i
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