Reiseführer "Erinnerung verbindet Region Oder-Warthe"

92 93 Begegnungs - und Entdeckungsraum Begegnungs - und Entdeckungsraum Die beiden Weltkriege im 20 . Jahr- hunderte führten zu einem Innovati- onsschub in der Entwicklung der militärischen Nutzung der Luftfahrt. Neben einfachen Doppeldeckern und Luftschiffen im Ersten Weltkrieg endete der Zweite Weltkrieg mit sogenannten Düsenflugzeugen. Für die Erprobung aber auch für den späteren Einsatz waren moderne Flugplätze unabdingbar. Nach der Errichtung eines Militärflugplatzes bei Neuhardenberg ab 1934 folgte auch hier eine vielschichtige Nutzung. Nach Erprobungen mit Raketentrieb- werken ab 1937 diente der Platz kämpfenden Einheiten als Standort. Im Kalten Krieg entwickelten beide Seiten die jeweiligen Luftwaffen zu Flugplatz Neuhardenberg Auf einem der wichtigsten Flugplätze der DDR dokumentiert heute ein Museum die Geschichte des Areals aus den 1930er Jahren bis in die Gegenwart. wichtigen Teilstreitkräften. Neuharden- berg, nunmehr in Marxwalde umbe- nannt, diente bis zum Fall des Eisernen Vorhangs als Standort des Jagdflieger- geschwader 8 sowie des Transport- fliegergeschwaders 44 . Zum Schutz der hier stationierten Jagdflugzeuge wurde der Bau von verbunkerten Sheltern notwendig. Eine große Wartungshalle stellte den Betrieb der großen Flugzeuge der DDR -Regie- rungsstaffel sicher. Die Geschichte des ehemaligen militärischen Flugplatzes wird im hiesigen Museum dokumentiert. Zwischen April und Oktober kann die Techniksammlung allein oder im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Kontakt: Oderbruchstraße 24 a 15320 Neuhardenberg, Deutschland www.flugplatzmuseumneuhardenberg. de Geöffnet: April–Oktober GPS : 52 ° 36 ‘ 22 . 4 “N 14 ° 13 ‘ 32 . 2 “E Flugplatz Neuhardenberg i Mit einer Länge von 866 Kilometern ist die Oder der fünftgrößte Fluss in Deutschland und von jeher eine wichtige Transport- und Handels- straße. Die erste Kaimauer in Groß Neuendorf entstand jedoch erst 1909 . 1911 erfolgte die Anbindung an die Oderbruchbahn, es folgten Verlade- kräne und ein Verladeturm bis 1945 der Hafen zerstört wurde. In der DDR entwickelte sich der Ha- fenstandort zu einem wichtigen und vollautomatisierten Umschlagsplatz (Wasser-Schiene-Straße), u.a. für Getreide und Betonfertigteile. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde das historische Hafenensemble wiederentdeckt und 2003 begannen touristische Nutzungen. Kulturhafen Gross Neuendorf Auch wenn die Oder als Verkehrsader seine Bedeutung verloren hat, erinnern noch heute zahlreiche erhaltene Industrieanlagen an diese Zeit. Unter der Federführung des Berliner Architekten Jens Plate begann man mit der Sanierung der historischen Bauten, die heute als Denkmalensem- ble »Kulturhafen Groß Neuendorf« bekannt sind. Im historischen Verladeturm gibt es Ferienwohnungen und ein Café lädt zum Besuch ein. Das ehemalige Maschinenhaus beherbergt heute ein Hotel und Restaurant. In historischen Bahnwaggons gibt es weitere Über- nachtungsmöglichkeiten und Deutschlands östlichstes Theater. Vom Schiffsanleger werden Charter- fahrten auf der Oder angeboten, ein Landwirtschaftsmuseum, eine Kunst- galerie, eine Skaterbahn und ein Fahr- radverleih runden das Angebot ab. Kontakt: Hafenstraße 1 A 15324 Letschin, Deutschland www.verladeturm.de Geöffnet: Januar –Dezember GPS : 52 ° 42 ‘ 03 . 5 “N 14 ° 24 ‘ 40 . 7 “E Kulturhafen GroSS Neuendorf i

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